Der SchluchtClan
»Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum«

☆Die Freundschaft aus der Feindschaft

Die Freundschaft aus der Feindschaft 
~Tautropfen 


Du hast vielleicht schon die Geschichte von meiner erlebnisreichen Vergangenheit erfahren, richtig? Wenn nicht, dann ließ sie dir noch durch. Für alle anderen:
Dies ist die Geschichte wie aus einer langfristigen Feindschaft eine Freundschaft wurde...

Ich war gerade im Wald unterwegs, hörte den Vögeln beim Singen zu und lauschte dem Rauschen des Flusses, als ER kam. Er fragte mich, was ich hier mache und so antwortete ich ihm: "Das gleiche wie du".
Er wollte mich nicht anschauen, traute sich nicht einmal aufzublicken. "Du weist, was du getan hast, Löwenglut", habe ich zu ihm gesagt und er nickte. "Ich weis", hatte er leise miaut. Irgendwie hatte er mir Leid getan, doch ich musste daran denken, was er getan hatte.
Er hob den Kopf und sah mir das erste Mal in die Augen. "Es tut mir wirklich unendlich Leid, Tautropfen. Ich weis nicht, was da in mich gefahren war. Ich... ich musste einfach meinem Clan treu bleiben", hatte er gesagt. Er hatte es Ernst gemeint. Doch ich hatte ihm nicht geglaubt. Feindselig hatte ich ihn angestarrt und miaut: "Das ändert aber nichts an der ganzen Sache! Du hast es getan und nun kannst du es nicht mehr ändern! Und wenn du deinem Clan treu ergeben gewesen wärst, hättest du sie in Ruhe gelassen und hättest mit uns gekämpft!"
Ich war zu diesem Zeitpunkt wirklich wütend und traurig zugleich. Bis er miaut hatte: "Es tut mir wirklich Leid, Tautropfen. Eigentlich wollte ich sie nicht umbringen. Aber Finsterstern hat mir gesagt, wenn ich es nicht tue, wird er erst mich und dann dich töten. Und ich wollte nicht, dass er sich tötet, weil... weil..." Er hatte angefangen zu stottern, wusste nicht, was er sagen sollte. Ich habe ihn dann fragend angesehen. "Warum wolltest du nicht, dass er mich tötet?", habe ich schließlich gefragt. Und dann hat er mich nur angesehen, mit unglaublich sanften Augen, ist zu mir gerückt, hat sich an mich gepresst und geflüstert: "Weil ich dich liebe"
Ab da habe ich die ganze Welt nicht mehr verstanden. Er, ein Krieger aus dem DunkelClan hat meine Mutter Liliensee umgebracht, weil er nicht wollte, dass ICH sterbe?
Ich habe ihn dann erst einmal angesehen als sei er ein Kaninchen, das freiwillig ins Lager gehoppelt kam und sich auf den Frischbeutehaufen gelegt hat. Wir saßen eine ganze Weile schweigend da, er immer noch an mich gelehnt. Ich weis nicht mehr, wie lange es war, aber irgendwann ging die Sonne unter und irgendwann wieder auf. In dieser Zeit habe ich lange nachgedacht. Ich hatte versucht ihn zu verstehen, das zu denken, was er gedacht hat und in seiner Sicht zu agieren. Und ich war zu einem Schluss gekommen. 
"Weist du, Löwenglut", hatte ich dann leise zu ihm gesagt "vielleicht wird das was mit uns Beiden" Und er hatte mich so unglaublich glücklich angesehen, das ich lächeln musste. 
Wir sind dann aufgestanden und ein wenig durch das Territorium gewandert. Wir haben uns gegenseitig von dem erzählt, was wir seit der letzten Schlacht getan haben und ich erzählte ihm von meiner langen Reise, von meiner Ankunft hier und von dem, was ich bisher hier so erlebt hatte. Er erzählte mir, dass er nach der Schlacht mir nachgelaufen sei, aber mich dann verloren hatte und deshalb erst Tage später ankam. Er war es auch, der sich im Farn versteckt hatte, als Wüstenstern und ich gemeinsam im Wald unterwegs waren.
Als die Sonne dann ein weiteres Mal unterging beschlossen wir, zurück zum Lager zu gehen. Aber diesmal nicht mit dem weitmöglichstem Abstand sondern Flanke an Flanke und die Schweife ineinander verschlungen. 
Es war ein unglaublich schöner Moment, den ich nicht so schnell vergessen werde...

Einige Monde später trafen wir uns am Fluss. Eine Weile saßen wir da und er traute sich nicht irgendetwas zu sagen. Ich allerdings auch nicht. Schließlich sagen wir beide gleichzeitig: "Weißt du..." Wir mussten lachen. "Du zuerst", miaute er und ich nickte. Statt irgendetwas zu sagen ahmte ich das Maunzen eines Jungen nach. Er verstand. "Du... du erwartest Junge?", fragte er mit einem gewissen Stolz in der Stimme. Ich nickte. Er schlang glücklich den Schweif um mich und leckte mir das Ohr. Ich lies ihn lächelnd gewähren. "Es sind 3", miaute ich "und sie werden in 7 Monden kommen" Er blickte mich nur sanft und glücklich an. Ich presste mich an ihn und genoss das Rauschen des Flusses, das Singen der Vögel und blickte selig der untergehenden Sonne entgegen. 

In den darauffolgenden Monden war ich meist vor Sonnenaufgang in den Wald aufgebrochen und in der Nacht wiedergekommen, denn ich wollte nicht, dass irgendjemand etwas mitbekam, bevor es soweit war.
Und eines Tages war es so weit. Ich hatte mich mit ihm am Fluss verabredet. Schwerfällig schleppte ich mich durch den Wald. Er kam mir entgegen und half mir bis zum Fluss. Ich hatte vorsorglich ein paar Kräuter mitgenommen und legte sie neben mir ab. Ich selber lag am Ufer und wartete auf die bald einsetzenden Wehen.
Als sie schließlich eintraten wand ich mich vor Schmerz, jedoch war er an meiner Seite, tröstete mich und feuerte mich an.
Eine halbe Stunde später waren alle Jungen gesund und munter da. Sie rauften sich um die Milch und ich sah glücklich zu, wie sie sich gegenseitig boxten. Bis...
mein Vater aus dem Gebüsch trat. Ich habe ihn überrascht angeblickt, doch er lächelte mich nur an. "Ich glaube, ich kann dich wohl nicht mehr Eisjunges nennen, stimmt's?", war seine Begrüßung. Er hatte noch genau die selbe Wärme und weiche Stimme, die ich von ihm kannte. Ich war überrascht und gleichzeitig überglücklich. "Ich hätte niemals gedachte dich je wiederzusehen, Vater", hatte ich miaut und hatte mich an ihn gepresst. Ich hatte ihn am liebsten nie wieder los lassen wollen. Doch ich lies wieder los. Er lächelte mich nur an, dann fiel sein Blick auf Löwenglut. "Du bist ein Krieger des DunkelClans, stimmt's?", hatte er ohne jegliches Misstrauen miaut. Löwenglut hatte den Kopf geschüttelt. "Nicht mehr. Ich war mal einer. Aber mir hat es dort nie gefallen", miaute er "ich heiße übrigens Löwenglut" "Mein Name ist Nachtherz", hatte mein Vater nun geantwortet "was treibt euch hierher?" Ich hatte mich hingesetzt, meinen Schweif um meine Jungen gekringelt und begonnen, alles zu erzählen. Von dem Zeitpunkt seines Verschwindens bis zu diesem Zeitpunkt. Jedoch ließ ich mich selber aus. Ich erzählte zwar, dass mein Mentor Felsschweif war, jedoch lies ich meinen Namen und meinen späteren Wechsel zur Heilerin aus.
Als ich geendet hatte, hatte mein Vater Tränen in den Augen. Ich selbst, war ebenfalls traurig geworden, als ich vom Untergang des WolkenClans erzählte. Er war zu mir gerückt und hatte schützend den Schweif um mich geschlungen. Dann haben wir erst einmal schweigend dagesessen und alles verarbeitet. Schließlich hat er mir die entscheidende Frage gestellt, auf die ich schon lange gewartet hatte: "Und wie heißt du jetzt?" Ich hatte mich geräuspert und miaut: "Ich heiße jetzt Tautropfen und bin die Heilerin des SchluchtClans" Er hatte mich irritiert angesehen. "Aber du warst doch die Beste Kämpferin nach deinen Aussagen! Und deine Vorsilbe war "Eis"!", hatte er schockiert miaut. Daraufhin wurde mein Blick trüb. "Aber jetzt nicht mehr. Ich hatte als Kriegerin den Namen Eiskralle bekommen. Und dank mir gewann der WolkenClan auch viele Schlachten. Aber das Kriegerleben war nicht für mich gemacht. Ich... ich kann keine Katzen ob gut oder böße verletzen, denn alle haben ein gutes Herz, nur manche zeigen es nicht", ich hatte den Kopf gesenkt, hob ihn dann aber wieder und schaute Nachtherz in die Augen "Blitzstern hat vorgeschlagen, dass ich mit dieser Einstellung Heilerin werden könne. Und das habe ich dann auch getan. Er hat außerdem auf meinen Wunsch meinen Namen geändert. Aber er hat ihn selber ausgesucht"
Mein Vater hatte eine Weile geschwiegen, bevor er geantwortet hatte: "Es war deine Entscheidung, Tautropfen. Und wenn du sagst, dass es der richtige Weg für dich ist, dann ist es der richtige Weg. Keiner kann dich zu irgendetwas zwingen, was dich nicht glücklich macht. Ich verstehe das voll und ganz" Ich hatte ihn angelächelt und hatte das erste Mal seit langem wieder Freudentränen in den Augen. 
Ich habe ihm dann meine Jungen vorgestellt. Er hat mich gefragt, was ich mit ihnen machen werde, denn eigentlich durfte eine Heilerin ja keine Junge bekommen. Ich hatte dann erst einmal nachgedacht. Die Jungen sind auf ihm herumgeklettert und da kam mir folgende Idee: "Sie mögen dich anscheinend", hatte ich lächelnd miaut "du kannst sie doch unter deine Obhut nehmen, bis sie groß genug sind um zum Clan zu kommen" Er und Löwenglut hatten mir zugestimmt. Anschließend habe ich mich von Nachtherz und meinen Jungen verabschiedet. Ich war einerseits froh, sie nicht versteckt irgendwo im Wald halten zu müssen, sondern sie in die Obhut meines Vaters geben zu können. Andererseits war ich traurig über den Verlust. Doch ich sagte mir: Eines Tages werden sie in den Clan zurückkehren und ich werde sie jeden Tag sehen.
Mit diesen Gedanken gingen Löwenglut und ich ins Lager zurück. Im Heilerbau stellte ich dann fest, dass es gar keine Petersilie gab um meine Milchproduktion zu stoppen. Löwenglut machte sich sofort auf den Weg, um welche zu suchen. Und ich wusste: würde er nicht rechtzeitig zurückkehren, würde der ganze Clan erfahren, dass ich gegen das Gesetz der Krieger verstoßen hatte...
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